Dienstag, 7. August 2007

FFF Day 6:

Heute mal die erste Vorstellung sausen lassen; ich hab schließllich auch noch ein Leben außerhalb des Festivals! Eigentlich wollte ich auch noch auf die nächste Vorstellung verzichten, weil London to Brighton ganz klar ein Sozialdrama sein würde, die ich nicht mag. Aber nach dem Trailer, der schon die guten schauspielerischen Leistungen zeigte und dem Spruch "Best British Film ever" auf dem Plakat, wurde ich schwach... Die 2 Stunden Lebenszeit hätte ich doch lieber für was anderes genutzt, den dieser Film ist genauso unnütz wie Ex Drummer. In eher dokumentarischen Bildern wird die dreckige Realität im Londoner nutten/Zuhälter-Sumpf gezeigt. Da will ein Kerl ein junges Mädchen haben und Pimp Derek soll sie besorgen - der setzt wiederum die abgefuckte Nutte Kelly so unter Druck, dass sie gegen besseres Wissen eine 11jährige Ausreißerin anheuert. Alles das ergibt sich erst über verschachtelte Rückblenden, denn beginnen tut der Film mit der Flucht von Kelly mit dem Mädchen nach Brighton und allein das geschwollene Auge von Kelly zeugt davon, dass in der Nacht nicht alles so gelaufen ist, wie geplant. Letztlich zeigt der Film die grausame Realität, in der wir leben; wo Zuhälter und Nutten den pädophilen Auftraggebern nachgeben und ihre "Wünsche" erfüllen. Aber was bringt das dem Zuschauer letztlich; der Film ist in den entscheidenden Szenen nicht voyeuristisch genug, um schmerzhaft auf die Mißstände aufmerksam zu machen. Es fehlt der aufrüttelnde Nachhall, denn es endet in einem allzu schöngewaschenen Bild, das davon ablenkt, dass alle Beteiligten ihr abgefucktes und erbärmliches Leben weiterführen... ich kann nur wieder fragen: What for?!? Im Anschluß auf Premonition mit Sandra Bullock gefreut.. spooky Mystery-Thriller, der einfach nicht wirklich in die Gänge kommt... Er versucht eine gute und pointiert ausgedachte Geschichte zu liefern, versagt aber kläglich. Gähn... Danach W Delta Z a.k.a. WAZ gesehen. Ein Cop-Thriller mit ähnlichen Bildern von der dreckigen Stadt, wie Se7en. Leider waren die Dialoge arg vernuschelt und verslangt, so dass mir sicherlich die ein oder andere Sache entgangen ist. Die Story ist ziemlich aufgebauscht, dreht sich aber um ein grausames Verbrechen, dessen Grausamkeit in einem Rückblick so bebildert ist, dass einem da echt schlecht werden könnte... Letztlich ist es aber nur wieder Actio - Reactio und der Twist für mich zu Vorhersehbar/nicht nachvollziehbar. Werd ich mir nochmal in der deutschen Synchro anschauen müssen, um wirklich darüber urteilen zu können... Zum Tagesabschluß auf Stuck gefreut. Eine Geschichte, über eine Frau, die unter Drogen mit ihrem Auto einen Obdachlosen anfährt, der ihr durch die Windschutzscheibe fliegt und dort steckenbleibt. Anstatt dem Impuls nachzugeben, dem Mann zu helfen, fährt sie heim und stellt den Wagen samt Schwerverletztem in der Garage ab. Der Mann lebt weiterhin und versucht verzweifelt auf sich aufmerksam zu machen. Das schafft er auch, aber aus diversen Gründen, will ihm keiner helfen. Das ist in Amiland auch tatsächlich mal passiert und es gab auch eine CSI Las Vegas-Folge, die sich diesem Thema angenommen hat. Und dort war es wirklich dramatisch, wie der Mann noch mehrere Tage lebte und langsam in der Windschutzscheibe steckend verblutete. Hier wird alles so dämlich faktisch gezeigt. Ich habe eine überzeichnete Groteske erwartet und das Publikum lachte auch an Stellen, an denen ich das völlig unpassend fand. Das gezeigt war einfach nur traurig und nicht zum Lachen, aber das Lachen war wohl eine befreiende Emotion, die von dem Drama auf der Leinwand ablenken sollte... Erst in den letzten Minuten wird der Film so überzeichnet und satirisch, dass auch ich Lachen konnte. Schade, dass er das nicht von Anfang an war! So und heute dann der vorletzte Festivaltag....

Keine Kommentare: